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Alarmübung 2024

Am Montag 18.3.24 fand eine unangekündigte Alarmübung der Einsatzabteilung im Gebäude der Strombergstr.14 statt. Das Gebäude wird in den nächsten Wochen abgerissen und wir konnten es vollumfänglich dafür nutzen.

Warum machen wir Alarmübungen?

Bei kleinen Kommunen wie Freudental ist das Einsatzaufkommen mit "echten" Brandeinsätzen zum Glück eher gering. Trotzdem müssen alle Einsatzkräfte immer gut geschult und in ihren Maßnahmen fit sein, um in einem Realeinsatz möglichst stressfrei und routiniert Menschenleben und Sachwerte zu retten.

Zum einen machen wir dies alle zwei Jahre in einer speziellen Übungsanlage bei einem externen Dienstleister, wo mit realem Feuer und den dementsprechenden Temperaturen (~600 °C) trainiert wird, zum anderen bei uns im Ort selbst.

Hier liegt der Fokus auf möglichen Abrissobjekten, aber auch speziellen Objekten, welche regelmäßig beübt werden müssen, damit alle ortskundig sind.

 

Das Szenario war folgendes: In dem zweigeschossigen Gebäude Nr.14 kam es aus ungeklärter Ursache zu einem Brand in der linken Wohnung im Erdgeschoss (EG).

Durch die alte Bauweise breitete sich der Rauch auch ins Dachgeschoss aus. Der Familienvater war mit seinem Kind allein in der Wohnung, konnte sich zwar auf das Dach retten, das Kind hatte sich aber wieder weggerissen und ist im dichten Rauch der Wohnung verschwunden.

Der Bewohner der betroffenen Brandwohnung ist beim Eintreffen der Feuerwehr nicht vor Ort, weshalb die Information -dass seine Frau sich noch in der Wohnung befinden muss- erst nach seinem Eintreffen ca 10 min nach der Feuerwehr  an der Einsatzstelle bekannt wird.

Verraucht wurde das Gebäude im Inneren mit zwei leistungsstarken Nebelmaschinen, im Aussenbereich mit einem Feuer in einer Blechtonne, um eine gut sichtbare Rauchentwicklung über dem Ortskern darzustellen!

 

Die Integrierte Leitstelle (ILS) Ludwigsburg wird über den Notruf 112 von Nachbarn über die Rauchentwicklung informiert und alarmiert die FW Freudental mit dem Stichwort "B3- Gebäudebrand".

Nach unserer Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) wird bei diesem Stichwort grundsätzlich Vollalarm für die FW Freudental ausgelöst, als Ergänzung zum Löschzug noch die FW Sachsenheim Abt. Kleinsachsenheim mit der Drehleiter (DLK).

Nachdem der Einsatzleiter an der Einsatzstelle eingetroffen war, stellte er eine Person auf dem Dachfirst sitzend fest, ebenso eine starke Rauchentwicklung im EG und im DG.

Deshalb wurde das Stichwort auf "B4- Gebäudebrand, Menschenleben in Gefahr" erhöht. Im Realfall käme hier automatisch ein weiteres Löschgruppenfahrzeug der FW Erligheim dazu.

Der Einsatzleiter bekam von der Person auf dem Dach die Information, dass sein Kind noch in der Wohnung sein muss.

Priorität war für den Angriffstrupp mit Pressluftatmer (PA) also die Personensuche im DG mit dem ersten Löschrohr, so wie nach Eintreffen der DLK die Menschrettung des Vaters vom Dach.

Auch Rettungsdienstlich wurde durch den Einsatzleiter mehrmals im Verlauf der Übung nachgefordert.

Bereits 15 Minuten nach Eintreffen der Feuerwehr, konnte das Kind bewusstlos im DG aufgefunden und gerettet werden. Zuvor musste die Wohnungseingangstüre noch aufgebrochen werden.

Parallel wurde bekannt, dass sich in der Wohnung im EG noch eine Frau befinden musste, weshalb ein weiterer Angrifftrupp unter PA zur Menschrettung und Brandbekämpfung in die Wohnung im EG vorgehen sollte.

Die gewaltsame Öffnung der Türe gestaltete sich allerdings sehr schwierig, so dass man sich nach ein paar Minuten entschied, über ein Fenster anzugreifen, welches dann zerstört wurde.

Da die Wohnung sehr stark verraucht war, musste der Trupp -absolut ohne Sicht- die Frau suchen, was sich natürlich in einer Wohnung mit mehreren Räumen (ohne örtliche Kenntnis) sehr schwierig gestaltet. Nach 18 Minuten konnte die Frau im Bett liegend, ohne Bewusstein aufgefunden und ins Freie verbracht werden.

Ein weiterer Angriffstrupp unter PA übernahm parallel die Brandbekämpfung in der EG-Wohnung, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

47 Minuten nach dem Eintreffen der FW war der Brand gelöscht und das Gebäude (auch im Keller) komplett abgesucht. Eine wirklich gute Teamleistung der Einsatzkräfte!

In der Hochphase der Übung waren drei Löschrohre im Innen- sowie Aussenangriff im Einsatz.

Im Beisein des Bürgermeisters Herrn Fleig und zahlreichen Zuschauern wurde vor Ort die Übung mit allen Beteiligten kritisch nachbesprochen und ein sehr positives Feedback gegeben.

Im Anschluss wurden alle Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus noch verköstigt und es war Zeit, im gemütlichen Rahmen die Übung nochmals Revue passieren zu lassen.

 

Bilder: